Was piepst denn da in der Eichendorffschule?

Was piepst denn da in der Eichendorffschule?

Noch vor den Sommerferien schlüpften die kleinen gelben und schwarzen Küken aus dem Ei. Das Licht der Welt erblickten sie in einem Brutkasten auf dem Flur vor dem Sekretariat der Eichendorffschule in Schöningen.

Das Thema Küken und Hühner stand auf dem Stundenplan der Hauptschüler, und um das Thema erlebbar zu machen, hatten Klassenlehrerin Julia Lutz und ihre NTW-Kollegin Petra Brandes das Kükenprojekt ins Leben gerufen.

Notwendige Einrichtungsgegenstände wie beispielsweise ein Brutkasten, Futter- und Tränkeschalen, Sägespäne, Wärmelampe und Futter wurden besorgt und dann auch 25  hoffentlich befruchtete Eier aus heimischen Hühnerställen gesammelt.

Erst als sichergestellt war, dass die Hühner ein neues Zuhause bei einer Kollegin finden werden, wurde das Projekt in Angriff genommen. Denn die Küken sollten es ja gut haben, wenn sie groß sind.

Die Mädchen und Jungen der Klasse 6a der Eichendorffschule kümmern sich nun liebevoll um die neugeborenen flauschigen Küken.  

Das Kükenprojekt der Sechstklässler sorgt in den letzten Wochen vor den Sommerferien für Spannung, Staunen und Begeisterung bei allen Schülerinnen und Schülern. Jeder, der zur Rektorin Gabi Ruhe, ins Sekretariat, ins Lehrerzimmer oder einfach nur auf Toilette möchte wundert sich über den roten Schein, der den Flur erleuchtet und bleibt stehen. In einem umfunktionierten Hasenkäfig tummeln sich vier gelbe und ein schwarzes flauschiges Neugeborene. Sie sind nach genau 21 Tagen im Brutkasten am 08.06.2022 geschlüpft.

In einem weiteren Brutkasten schlüpfen derzeit nochmal  Küken, denn eine Hühnerschaar muss ja eine gewisse Anzahl an Hennen haben.

Bei dem Projekt werden naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsweisen bei den Kindern gefördert. Die Kinder der 6a erstellten Plakate und Poster für die Information der anderen Mitschüler.

Sie erlernen so einen artgerechten Umgang mit den Tieren und einen bewussten Bezug zu Nutztieren als Lebensgrundlage herzustellen. Manch zitternde Kinderhand muss gestützt werden, wenn die Küken beim Reinigen des Stalles mal umgesetzt werden müssen oder die zarten, noch feuchten Küken aus dem Brutkasten entnommen werden.

Das Kükenprojekt bietet so reichhaltige Kontaktmöglichkeiten zwischen Mensch und Tier. Gibt Einblicke in die Entwicklung von Lebewesen und beantwortet auch Fragen nach Fleischkonsum, Massentierhaltung  und den Umgang mit männlichen Küken.

In diesem Sinne war es das Ziel des Projektes, ein Bewusstsein im Umgang mit Tieren zu schaffen, das auf artgerechter Haltung basiert und Tiere wieder als Lebewesen und nicht als Objekte sieht.

Als Schule stellen wir uns der Aufgabe, unseren Lernenden wieder einen nachhaltigen und tiergerechten Bezug zur Lebensgrundlage Nutztier zu vermitteln. Dazu gehören all die wunderschönen Momente bei der Kükenentwicklung, aber auch die Beerdigung eines Kükens, dass den Weg ins Leben nicht geschafft hat.